In der Zeit online steht ein interessanter Artikel über Empathie versus Mitgefühl. Auf jeden Fall lesenswert!
…. Die einen sagen, dass zu viel Empathie uns erschöpft und ausbrennt und zu viel Achtsamkeit uns zu Egoisten macht. Die anderen beklagen, dass uns das Mitgefühl abhanden gekommen sei.
Mitfühlen bedeutet erst einmal, Gefühle von Anderen zu teilen. Diese Gefühle teilen wir meist unbewusst – wie überhaupt achtzig Prozent unserer Kommunikation unbewusst abläuft. Nur ab und an tauchen diese Gefühle in unserem Bewusstsein auf. Wenn wir unbewusst mitfühlen, scheint es, als ob die zwischenmenschlichen Grenzen ungefähr so wie die Grenzen zwischen einem Neugeborenen und seiner Mutter fallen. Als ob wir sozusagen die Gefühle des Anderen mitfühlen und auf unbewusster Ebene ein Mensch sind, statt zwei. Wir unterscheiden also nicht mehr zwischen den eigenen Gefühlen und denen des Anderen – und fangen an, zu weinen, wenn wir jemanden sehen, der traurig ist oder leidet.